
Was ist Hypnose und welche Geschichte hat sie?
Kaum ein anderes Thema ist so unterschiedlich dargestellt worden und ist so sagenumwoben wie die Hypnose. Viele Menschen glauben noch heute an diese Mythen, denen ich hiermit den Wind aus den Segeln nehmen werde und Ihnen aufzeigen möchte in welche Richtung das Schiff Hypnose tatsächlich fährt. Also kommen Sie mit auf die Reise. Die zunächst in die Vergangenheit führt.
Hypnose reicht weit in die Geschichte zurück. Bereits 1500 Jahre vor unserer Zeitrechnung wird die Hypnose in Schriften aus dem antiken Ägypten im Papyrus Eber erwähnt. Sie wurde in Tempeln entlang des Nils angewandt. In der Antike bis zum Mittelalter wurde die heilende Wirkung von Hypnose häufig einer übermenschlichen Kraft zugeschrieben. Hypnose erschien mystisch und spirituell. Der Mediziner Paracelsus empfahl die von Mönchen erfolgreich praktizierte Hypnose mit positiven Heilsuggestionen zur Behandlung von Nervenkrankheiten. Wissenschaftlich erfasst wurde sie 1770.
Franz Anton Mesmer war einer der Pioniere, der die Hypnose oder die frühere Bezeichnung des Animalischen Magnetismus oder auch Mesmerisieren zur Heilung von Krankheiten einsetze. Eine Kommission wurde jedoch damals eingesetzt und erklärte seine Methode für wertlos, da die erzielten Heilungen lediglich das Resultat der menschlichen Vorstellungskraft seien. Er ließ sich jedoch nicht beirren und führe seine Methode weiterhin durch. Einer der Schüler Mesmers war der englische Augenarzt James Braid. Dieser entwickelte die Theorie Mesmers weiter, verwarf die Hypothese des Animalischen Magnetismus und kam schließlich zu der Annahme, dass hirnphysiologische Veränderungen während einer Trance stattfinden, die unter anderem das Schmerzempfinden beeinflussen. Braid führte mehrere erfolgreiche Augenoperationen unter Hypnose durch. Hypnose wurde daraufhin für die Durchführung von schmerzfreien Operationen eingesetzt. Mit der Einführung von Betäubungsmitteln wie Äther, Chloroform oder Lachgas verschwand die analgetische Verwendung der Hypnose Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch zunächst wieder von der Bildfläche.
Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy und Paris führend in der Erforschung der Hypnose. Einer der Schüler dieser Zeit war Sigmund Freud der durch Jean-Martin Charcot auf die Studien Mesmers aufmerksam wurde und versuchte diese Methode nun selbst bei Patienten anzuwenden. Dies wurde zum Ausgangspunkt seiner Studien über Hysterie. Nach einigen Erfahrungen mit Hypnose konzentrierte sich Freud jedoch auf seine entwickelte Technik der freien Assoziation und die Hypnose als Therapieverfahren wurde in den Hintergrund gerückt.
In Deutschland entwickelte 1932 Johannes Heinrich Schultz das Autogene Training, das als eine formelhafte Methode der Selbsthypnose bezeichnet werden kann. Der amerikanische Arzt und Psychiater Milton Erickson war maßgeblich an der erneuten offizielle Anerkennung der modernen Hypnotherapie beteiligt. Aus seiner Methode entwickeln sich bis heute zahlreiche Therapieformen weiter. Ebenfalls erwähnt sei der Hypnosetherapeut Dave Elmann der wie Erickson in der Mitte des 20. Jahrhunderts arbeitete und lehrte. Er entwickelte einen direkten Stil der Hypnotherapie und war bestrebt, eine sehr wirksame und schnelle Einleitungsmethode zu schaffen, die es möglich macht, den Klienten schnellst möglich in einen sehr tiefen Hypnosezustand zu bringen.
Soviel zu unserer Reise in die Vergangenheit. Leiten wir unser Schiff nun weiter zu der Therapieform Hypnose.
Genaugenommen ist Hypnose ein Bewusstseinszustand, den wir hundertfach am Tag erleben. Wir nennen diesen Zustand Trancebewusstsein.
Doch was ist Trance? Trance bezeichnet den Bewusstseinszustand erhöhter Konzentration auf eine bestimmten Sache. Sie kann nach innen oder nach außen gerichtet sein. Ein Beispiel. Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich auf einem Bahnsteig mit vielen Menschen und lassen Ihren Blick durch die Menge schweifen. Da entdecken Sie eine Person, deren Blick auf einen Punkt gerichtet ist und die vor sich hin zu träumen scheint. Diesen Konzentrationszustand bezeichnen wir in der Hypnose als Alltagstrance. Wo fällt es Ihnen bei sich selbst auf, dass sie sich aus dem Alltag für einen Moment zurück ziehen und sich aus Ihrer Umgebung für einen Augenblick rausnehmen? Beim Autofahren, das wie von selbst zu funktionieren scheint oder vielleicht beim Lesen eines guten Buches, bei dem Sie vertieft in die Geschichte sind gar nicht bemerken, dass es eigentlich schon Zeit zum Essen machen ist oder vielleicht auch beim Fernsehen. Sie schauen einen guten Film und erleben die Geschichte, als würden Sie selbst Teil dessen sein und auch wenn sie wissen, dass sie ja eigentlich im Kino oder auf dem Sofa sitzen, so vergessen Sie die Umgebung um sich herum und leiden und freuen sich mit den Schauspielern mit. In der Hypnose wird Ihre Aufmerksamkeit oder auch Konzentration auf den Hypnotiseur gelenkt, der Sie in Ihrer inneren Vorstellung anleitet. Schon Aristoteles sagte, Die Seele denkt nie ohne Bilder.
Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose, in der ich als Hypnotiseurin als Begleiterin und Wegweiserin fungiere. Sie sind zu keinem Zeitpunkt willenlos oder gar wie narkotisiert. Wenn Sie darüber nachdenken, hat ein Konzentrationszustand, denn dabei handelt es sich um Trance, Sie jemals zu einem willen- und bewusstlosen Zombie mutieren lassen? Sie können sich an alle Inhalte der Hypnose erinnern, was auch wesentlich für die erfolgreiche Umsetzung im Alltag ist.
Die Hypnotisierbarkeit eines Menschen bezeichnet die Fähigkeit, sich auf etwas einzulassen und die inneren Bilder wahrzunehmen ein Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und mir ist hierfür sehr wichtig. Jeder der hypnotisiert werden will kann auch hypnotisiert werden.
Die Vorstellungskraft oder auch Suggestibilität ist eines der Grundwerkzeuge der Hypnose. Mit Vorstellungskraft können beispielsweise Ziele geplant und umgesetzt werden. In der Hypnose arbeiten wir mit dem Unterbewusstsein und das Unterbewusstsein arbeitet mit Bildern. Das Unterbewusstsein ist ein Bereich in der menschlichen Psyche, der dem Verstand nicht direkt zugänglich ist. Die meisten lebenswichtigen Funktionen laufen im Unterbewusstsein ab, wie beispielsweise die Atmung, die Kreislaufregulierung, Hormonsteuerung und vieles mehr. Das Unterbewusstsein handelt unbewusst und auch mit willentlicher Anstrengung kann ein seelischer Inhalt nicht bewusst gemacht werden. In unserem Unterbewusstsein sind alle Erfahrungen, jede einzelne Sekunde unseres Lebens mit allen Sinneswahrnehmungen gespeichert. Unsere ganzen Fähigkeiten und Charaktermerkmale sind hier für immer abgelegt. In Trance können wir Fantasien stärker erleben, so dass das Unterbewusstsein aus den Fantasien Ressourcen mobilisieren kann, die dann bei der Zielerreichung helfen werden.
Zuletzt möchte ich noch auf die Kraft unserer Gedanken eingehen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass sich unsere Gedanken auf unser Befinden und unsere Gesundheit auswirken. Unsere Überzeugungen nehmen Einfluss auf unseren Körper und tragen mit dazu bei, ob sie gesund oder krank machen. All unserer Glaubenssätze sind im Laufe unseres Lebens und unserer eigenen Erfahrungen entstanden. Wie Sie nun wissen ist alles was wir je erlebt haben in unserem Unterbewusstsein gespeichert. Unter Hypnose können falsche Glaubenssätze aufgehoben und in ein neues Licht gerückt werden, Gedanken geordnet und positiv verändert werden, was sich somit wieder positiv auf unser Befinden und unsere Gesundheit auswirkt.
Sie sehen, das Meer auf dem unser Schiff sich bewegt ist riesig und voller neuer Erfahrungen. In einem persönlichen Vorgespräch kläre ich alle Fragen, die für Sie noch offen sind gerne auf.